Ich bin inzwischen dazu gekommen mit den letzten JJ Trek anzuschauen, und möchte hier meine Meinung dazu äußern.
Wer nun damit rechnet dass ich den Film in alle Himmel loben werde wird genauso enttäuscht sein wie der der hofft, ich würde ihn in Grund und Boden haten. Es wird eine wilde Mischung aus beidem.
Was passiert wenn man Vin Diesel sein Auto wegnimmt und ihm statt dessem ein Raumschiff anvertraut? Star Trek Beyond!
Viele wissen wie skeptisch ich wegen der Motorradszene im Trailer war, diejenigen die es schon geschaut haben sagten es würde sich perfekt in die Handlung einfädeln... naja, sehe ich nicht so. Das Ablenkungsmanöver wofür es dann benutzt wurde hätte man durch ein beliebiges anderes ersetzen können ohne dass die Handlung dadurch Schaden genommen hätte. Die hatten doch diesen Holo-Projektor! Den haben sie da auch benutzt, hätte das nen echten Unterschied gemacht wenn die ganzen Holo-Kirks sich nen Grabenkampf mit den Borg(?) geliefert hätten ohne Motorrad? Nicht wirklich, der hat da nichts gemacht was man nicht auch zu Fuß hätte erledigen können... Die Motorrad-Szene hatte nach meinem Verständnis nur einen Zweck: Cool im Trailer aussehen.
Mein zweiter Punkt... es ist seid einer Weile ne Art Pflicht in einen Film irgendwelche Psydogrusel jumpscare/maze-Kacke einzubauen... wenn man ein lowbudget Projekt ohne Namen ist! Eine Marke wie Star Trek hätte das nicht nötig gehabt... zumindest haben sie wenigstens versucht es als Kommunikations-Defekt zu tarnen...
Und ganz ehrlich... der Kram mit der Musik am Ende? Die besiegen die Borg mit Mucke? Wie hies der Film noch gleich "The Fast and the furios Beyond"?
Was den Plot ansich betrifft... brilliant! Star Trek ist seiner Tradition die heiklen Fragen aufzugreifen und Lanzen zu brechen erneut nachgekommen. Figuren wie den Hauptantagonisten kennen wir aus der Realität im nahen Osten. Was passiert mit den Waffen und den Kriegern die man für einen Krieg geschaffen hat sobald dieser vorbei ist? Wie geht man mit den Dingen um die man aus der Büchse der Pandora frei gelassen hat, und was passiert wenn man sie einfach sich selbst überlässt? Die selbe Frage hat Star Trek auch schon in der Vergangenheit mit den Augments und Khan gestellt.
Leider finde ich dass man diesen wunderbaren Ansatz und diesen Anspruch viel zu beiläufig behandelt hat. Die Motivation des Antagonisten wird erst zum Schluss überhaupt bekannt und wird zu keinem Zeitpunkt in dem Maße hinterfragt wie ich es mir gewünscht hätte.
Auch den Charakter der die Crew über einen langen Zeitraum des Filmes begleitet wird viel zu schwach beleuchtet. Abgesehen von der Szene in der sie sich erst weigert Kirk zur Festung zu begleiten und erklärt warum werden ihre Motive der Crew zu helfen (oder warum sie das dermaßen bereitwillig tut) niemals geklärt. Sie wurde dort aufgelesen (bzw. HAT Scotty aufgelesen) und war ab da Teil der Protagonisten, und niemand weis genau warum... Wäre dieser Film eine Charakterbiographie für diesen Charakter in dieser Flotte, hätte ich sie mit der Begründung "zu dünn" abgelehnt.
Die Motivation dieser Frau lässt sich in einem Satz zusammenfassen: "Wer seid ihr? Ah ok ich komm mit..."
Bewertungs:
Moralischer Ansatz: Brilliant, wie in fast jedem Star Trek Film
Umsetzung dieser Ansätze: Lieblos und oberflächlich...
Charakterentwicklung: Fast nicht vorhanden
Plot: Gut! Wäre sogar SEHR gut wenn sie den Unfug mit der Massenvernichtungs-Mucke und dem Motorrad weggelassen hätten...
Gesamtfazit:
Besser als Nemesis und Der Aufstand (gut, ist jetzt nicht so wahnsinnig schwer), schlechter als Zurück in die Gegenwart.
Ein "Ok"er Film... mehr kann ich Beyond leider nicht zugestehen.